Wir alle kennen es: wir nehmen ein Angebot unseres Gegenübers an, aber irgendetwas scheint damit nicht ganz zu stimmen: wir empfinden Widerwillen und finden uns mitten in einer zutiefst menschlichen Regung wieder – der Abneigung gegen Ungerechtigkeit. Wir Menschen reagieren höchst sensibel auf Ungerechtigkeit, die als wesentliche Grundlage für erfolgreiche Kooperation gilt. 

Wann jedoch wo die Grenze gezogen wird, was also als unfair wahrgenommen wird bzw. was als fair gilt und somit Kooperation zum Scheitern oder zum Erfolg führt, ist Inhalt dieses Workshops.

Wir stellen Situationen nach, in denen die Schüler_innen miteinander interagieren und unabhängige Entscheidungen treffen, die sich mit Fragen beschäftigen, wie:

• Wie fair verhalte ich mich je nachdem ob mein Gegenüber ein Mitspracherecht hat oder nicht? 
• Was ändert sich, wenn ich mein Gegenüber nur ein einziges Mal treffe oder aber wenn wir durch wiederholte Interaktionen eine gemeinsame Geschichte haben? 
• Welche Erwartungen habe ich an und welche Erwartungen erzeuge ich in meinem Gegenüber? 
• Welche Rolle spielt Vertrauen bei alldem?

Diese und andere Fragen wurden in zahlreichen Verhaltensstudien untersucht, deren Ergebnisse ein breites Spektrum an Antworten im menschlichen Verhalten aufzeigen. Genau dieses soll im Workshop sichtbar werden: wir spielen interaktiv derartige Studien nach, wobei jede_r Schüler_in dazu ermuntert wird unabhängig eigene Entscheidungen zu treffen. Im Anschluss wird über die eigenen Entscheidungen gesprochen, wodurch wir sensibler werden für den Umgang mit Ungerechtigkeit und Chancengerechtigkeit und dadurch den notwendigen Grundstein für kooperatives Verhalten legen.